Kindertagespflegestelle - "Ilkas Krabbelkäfer"

 

Was kleine Kinder brauchen


Einrichtungen für Kinder unter 3 Jahren sind heute keine Notlösung mehr, um die Jüngeren bei Betreuungsengpässen kurzfristig unterzubringen, sondern sie erfüllen – zusammen mit den Eltern – den Anspruch auf Bildung, Betreuung und Erziehung in den wichtigsten drei Entwicklungsjahren des Menschen.

Die Arbeit mit Kindern unter 3 Jahren ist für die Tagesmütter eine große Herausforderung, denn sie haben viele Aufgaben gleichzeitig zu erfüllen. Sie gehen auf die besonderen und (Lern-) Bedürfnisse der jüngeren ein, regen sie an, ihre Lebenswelt eigenständig und im eigenen Tempo zu entdecken und darin haltbare Beziehungen und Resonanz zu finden. Nie wieder lernt ein Mensch so intensiv und so schnell wie in den ersten drei Jahren – wenn er die entsprechenden Möglichkeiten erhält.

Schon sehr junge Kinder brauchen neben verlässlichen erwachsenen Bezugspersonen auch andere Kinder als Mitmacher, Spielbegleiter, Vorbilder und Feed-Back-Geber. An ihnen können sie sich orientieren und dabei verstehen lernen, dass andere Menschen andere Bedürfnisse haben können als sie selbst.

Tagesmütter schaffen räumliche und zeitliche Strukturen, in denen sich die Jüngsten sicher fühlen, die sie überschauen können und die ihre Entwicklung unterstützen. Hier können sie lernen: Wie ist die Welt um mich herum beschaffen? Was kann ich darin bewirken? Wer gehört zu uns? Was kommt als nächstes? Wo finde ich, was ich brauche? Zu wem kann ich flüchten? Damit schaffen sie Orientierung und Geborgenheit. Sie sorgen durch ihr Verhalten dafür, dass jedes Kind seine Absichten und Bedürfnisse mitteilen kann und sich verstanden fühlt, auch wenn es erst über wenige Worte verfügt.

Tagesmütter ermöglichen vorausschauend Gesundheitsprävention, indem sie vollwertige, altersentsprechende Ernährung, sensible, beziehungsvolle Pflege und einen angemessenen Wechsel von Ruhe, Entspannung und Aktivität ermöglichen. Sie wissen, dass Selbsttätigkeit im Handeln und Bewegung die Grundlage jedes Entwicklungsfortschrittes sind, und schaffen deshalb Bewegungsfreiraum und Bewegungsherausforderungen für Kinder ganz unterschiedlicher Entwicklungsniveaus.

Der Tagesablauf in der Kindertagespflegestelle bildet mit seinen verschiedenen „Stationen“, die den Jüngsten unterschiedliche Möglichkeiten zum Mitmachen und Lernen bieten, den Rahmen. Voraussetzung sind eine anregende Ausstattung, genügend Zeit und Ruhe für freies forschen! Außerdem brauchen Kinder Resonanz – die Gewissheit, dass sie von den Erwachsen bemerkt und unterstützt werden. Neben vielfältigen Möglichkeiten zur Selbstbildung brauchen Kinder eine gegliederte, abwechslungsreiche und sinnesanregende Umgebung zum Entdecken.

All das stellt hohe Anforderungen an die Fantasie, die Flexibilität, das Fachwissen und die Beobachtungsfähigkeit der Tagesmütter. So wird der Tagesablauf ständig überprüft und eventuell umgestaltet, wenn sich die Bedürfnisse der Kinder, die Altersstruktur der Gruppe oder die Lebensbedingungen der Kinder ändern.

 

 

 

 

Ausschlaggebend für die Verwirklichung der gestellten Ziele ist es, prozessorientiert zu denken und zu handeln. Das setzt die Dialogische Haltung der Erwachsenen voraus und die Bereitschaft, Kleinstkinder als einmalige, kompetente Partner wahrzunehmen, ihnen etwas zuzutrauen, ihre individuellen Erfahrungsbedürfnisse zu erkennen und zu beantworten.

Tagesmutti Ilka Voltz  |  ilka-voltz-krabbelkaefer@t-online.de